Wenn man von Europa aus den weiten Weg nach Tonga auf sich nimmt, dann macht man das wahrscheinlich nicht ganz zufällig. Auch bei uns war das so….
Nach den ganzen Gedankenspielen zu Reiseländern, Reisezeiten und Überlegungen, in welcher Richtung man die Welt denn nun umrundet, gab es eine erste Tendenz, was die Reiseroute betraf. Antje hatte die Idee, dass man doch westwärts reisen und im günstigsten Fall im Herbst den Indian Summer an der US-Ostküste und im Frühjahr die Kirschblüte in Japan mitnehmen könnte. Klang erst einmal ganz gut. Nach eingehender Recherche stand jedoch fest: mit dieser Variante hätten wir sämtliche Walmigrationen entlang unserer Reiseroute verpasst! Das ging gar nicht! Als Walbegeisterte schon seit Kindheitstagen musste hier eine andere Lösung her.
Nach längerem Durchforsten des Internets nach den besten Zeiten für Walbeobachtungen in potentiellen Reiseländern sind wir schließlich in irgendeinem Forum über einen Artikel von Bernd mit dem klangvollen Namen „Frontal in den Wal“ gestolpert. Und der hat uns sofort gefesselt! Es sei auf Tonga – als einem der wenigen Orte auf der Welt – möglich, Buckelwale nicht nur vom Boot aus zu beobachten, sondern mit Ihnen zu schwimmen. Das wollten wir auch!
Antje war ebenfalls sofort Feuer und Flamme und so stand schon einmal der Beginn unserer Reise fest: Tonga – am anderen Ende der Welt. Denn mit Buckelwalen kann man hier nur von ca. Ende Juli bis Ende September schwimmen, wenn diese aus der Antarktis eintreffen, um in den warmen Gewässern um Tonga ihre Kälber zu bekommen. Kurzerhand wurde dann die komplette ursprüngliche Reiseidee gekippt und es entstand nach und nach der jetzige Plan.
Jetzt ist es also so weit. Antje, Sophie und Ich sitzen in einem kleinen Schlauchboot und halten Ausschau nach Buckelwalen. Lange dauert es nicht, bis der erste geräuschvoll in nicht allzu weiter Entfernung neben uns auftaucht. Jetzt heißt es go!go!go!, Flossen an, Masken auf und rein ins „tiefe Blau“…
PS: Bernd war seinerseits mit seiner Frau Anke und seiner damals 5-jährigen Tochter Fiona 2014 ebenfalls auf Weltreise und hat seine Erlebnisse in einem sehr unterhaltsamen Blog (www.fabfamily.de) zu Papier gebracht. Auch hatte er für Fragen unsererseits immer ein offenes Ohr und gute Tipps parat. Vielen Dank dafür und liebe Grüße nach Hannover!
Dirk says
Ein Wort beschreibt es ganz gut: GIGANTISCH!
Im Video ist Musik hinterlegt. Hat man unter Wasser etwas von den Walen gehört? Haben sie gesungen?
Phillipp says
Hi Dirk, bei den Buckelwalen singen nur die Männchen. Wir hatten fast immer Mütter mit Kälbern und einem Begleitwal getroffen, da waren keine Gesänge zu hören. Bei unserem zweiten Ausflug konnten wir während unserer Mittagspause auf See jedoch einen Buckelwal singen hören und das sogar auf Deck. Wir sind dann auch gleich von Bord gesprungen und haben den Kopf unter Wasser gehalten, dann konnte man den „Gesang“ richtig gut hören. Das war schon ziemlich cool, auch ohne den Wal zu sehen.