Entlang am Japanischen Meer geht es in unserem Nissan-Bus durch die Präfekturen Ishikawa und Fukui Richtung Kyoto gen Süden. Da uns die Küste nicht überzeugen konnte, legen wir unsere Route ins Inland von Honshu und lassen uns durch die wirklich wunderschöne Natur treiben.
Das Eiheiji-Kloster: gelebte Zen-Kultur
Wir machen Halt in Eiheiji. Hier steht eines der bedeutendsten Zen-Kloster Japans aus dem 13. Jahrhundert in atemberaubender Kulisse. Bereits die umliegende Parkanlage mit all ihren uralten Zedern, Pagoden und Statuen ist wunderschön und irgendwie geheimnisvoll. Als Gast erhält man Zutritt zu einem beachtlichen Teil des großen Klosterkomplexes und einen kleinen Einblick in das dortige, aktive Klosterleben. Schuhe ausziehen, links laufen und sich ruhig verhalten wird vom Besucher erwartet. Da wir erst am späten Nachmittag im Kloster ankommen, haben wir das Glück, als Zuschauer an der Gebetszeremonie teilnehmen zu können. Beeindruckend ausdauernd wird hierbei taktvorgebend eine riesige Pauke geschlagen, in dessen Rhythmus die Mönche im Chor eine gefühlte Stunde halb sprechend, halb singend aus ihren Gebetsheften vorlesen – für uns ein erstaunlicher Einblick in eine völlig fremde Welt (und für unser kleines Energiebündel an manchen Stellen eine absolute Geduldsprobe).
Das Fukui Prefektual Dinosaur Museum
Nahe Kazuyama stoßen wir zufällig auf ein paar Hinweisschilder zu prähistorischen Funden in der Präfektur Fukui. Phillipp und Sophie sind quasi nicht mehr zu halten. Paläontologen-Daddy und seine Tochter hat mal wieder das Dino-Fieber beschlichen und so machen wir uns auf in das Fukui Prefektual Dinosaur Museum, das Aufschluss über die hiesigen, japanischen Echsenfunde geben soll. Bereits am Eingang werden wir überschwänglich von der Kassendame in Empfang genommen. Ein alter Japaner – offensichtlich ein Besucher des Museums – erkundigt sich, wo wir denn herkämen und wie es uns hierher verschlagen konnte. Wir antworten höflich und bekommen ein Respekt zollendes Nicken zurück. Wieviel der alte Herr neben Germany und Paläontologe verstanden hat, wissen wir zwar nicht, aber uns beschleicht der Verdacht, dass wir als europäische Touristen eine Rarität in diesem wirklich wunderschönen Urzeit-Museum sind. Und so kommt es auch, dass zwar die Beschriftungen neben Japanisch noch teilweise auf Englisch, jedoch keinerlei Texte in andere Sprachen übersetzt sind. Nichts desto trotz lassen wir uns mit einem japanischen Prospekt bewaffnen und los geht es durch mehrere Etagen voller wirklich toll aufbereiteter Exponate. Die Fülle der Skelette und Anschauungsexemplare beeindruckt. Ein kleines Juwel für alle Dino-Fans, das wir wirklich uneingeschränkt und wärmstens empfehlen können. Und hier sind sie nun noch einmal, die fünf in und um Fukui gefundenen Spezial-Dinos in voller Länge: der Fukuiraptor kitadaniensis, der Fukuisaurus tetoriensis, der Fukuititan nipponensis, der Koshisaurus katsuyama und der Fukuivenator paradoxus.
Der Biwa-See
Auf dem Weg nach Kyoto machen wir mit unserem Camper Halt am Biwa-See, Japans größtem Binnengewässer. Der See erhielt seinen Namen nach der japanischen Laute, an deren Form er erinnert. Beim Sushi-Abendbrot genießen wir die Ruhe und den Ausblick auf die vulkanischen Inseln im See, bevor es am nächsten Tag weitergeht in den Ballungsraum Kyoto.
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