Lake Tekapo und Lake Pukaki
Der Mount Cook und seine alpine Umgebung soll unsere erste, größere Station auf unserem Neuseeland-Trip werden. Wir haben uns einige Tage Zeit genommen, um den wohl beeindruckendsten Teil der neuseeländischen Alpen zu erkunden. Von Christchurch aus kommend verlassen wir nach einer Weile den weiter Richtung Süden führenden Highway Nr. 1 und biegen ab ins Inselinnere Richtung Lake Tekapo. Hinter diesem Namen verbirgt sich nicht nur der in der Sonne fast unnatürlich hellblau bis türkis leuchtende See, sondern auch die am Südufer gelegene, gleichnamige Ortschaft.
Wer nicht in Lake Tekapo direkt übernachtet und – wie wir – gleich weiter in die nähere Umgebung des Mount Cook fahren will, dem sei dennoch ein Halt an diesem leuchtend blauen, alten Gletschersee empfohlen.
Wir fahren weiter entlang der gesamten Westseite des Lake Pukaki und erreichen am Abend den Glentanner Campground. Um beide Seen herum blühen zwischen Frühling und Sommer (September bis Februar) unendlich viele Lupinen, wobei sie wohl von Ende November bis Weihnachten in der schönsten Blüten- und Farbenpracht stehen.
Die Übernachtungen haben wir lieber hier am nördlichen Ende des Lake Pukaki gewählt, da wir so zum einen viel näher an allen Wanderrouten um den Mount Cook sind, zum anderen aber auch im sogenannten „International Dark Sky Reserve“ nachts die hier wunderschön zu sehende Milchstraße ohne störende Lichtquellen als Langzeitaufnahmen festhalten können. Mit den entsprechenden „Night-Sky“-Apps, einem Stativ und einer Menge Geduld im Gepäck hieß es dann Wecker stellen und raus aus dem Schlafsack.
Aoraki (Mount Cook)
Am Mount Cook wandern wir zunächst vorbei an den Blue Lakes zum Tasman Lake Viewpoint. Im neuseeländischen Sommer hat sich der Tasman Glacier natürlich ungeachtet aller Erderwärmung auch saisonal deutlich zurückgezogen und man kann wirklich nur sehr vereinzelt kleine Eisbruchstücke im See schwimmend entdecken. Allein schon deshalb lohnt sich die Wanderung im Nachbartal zum Hooker Lake, in dem auch im Sommer (wenn auch nur kleine) Eisbrocken treiben, die mit entsprechender (Abend)Sonne herrliche Fotomotive abgeben.
Da die recht kurze Strecke zum viewpoint nicht sonderlich zeitaufwendig ist, schließen wir am Nachmittag gleich noch den Tasman Glacier Lake-Walk an und queren von dort über das Geröllfeld zurück zum viewpiont. Diese selbstgewählte Route quer Feld ein ist jedoch nicht sonderlich empfehlenswert, da man die markierte Streckenführung verlässt und allzu oft zwischen Geröll und den sogenannten „Matagouri spines“ oder „wild Irishman“ (Discaria toumatou) – einem wirklich fiesen, mannshöhen Gestrüpp mit bösen Stacheln – keinen Durchgang mehr findet. Die Geröllfelddurchquerung hat uns daher länger in Anspruch genommen, als es zuvor per Luftlinien-Sicht aussah.
Am darauffolgenden Tag steht dann endlich der etwas größere Hooker-Valley-Track an, für den man bei 10 km (return) mit Kind gut 3 1/2 bis 4 Stunden (inkl. Verweildauer am eisigen und äußerst sehenswerten Hooker Lake) einplanen sollte. Besonders toll ist das Licht natürlich abends, weshalb sich viele Wanderer – so auch wir – erst in den späteren Nachmittagstunden auf den Track begeben. Da der Weg sehr eben und über viele wirklich „malerische“ Spannbrücken (swing bridges) führt, ist er trotz seiner Länge auch mit Kind gut begehbar.
Das Herr-der-Ringe-Drehort-Gefühl wird greifbarer.
Wir übernachten am White Horse Hill Campground zwar ohne sanitäre Annehmlichkeiten, dafür aber mit einer grandiosen Aussicht am nächsten Morgen.
Fazit Mount Cook: Auf jeden Fall einen mehrtägigen Stop wert!
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