Warum Japan?
Japan fasziniert bereits aus der Ferne. Verrückte Moderne trifft auf penibel gelebte Traditionen. Der Kontrast zwischen Manga und Mönchsklostern, Tokios Skyscrapern und den riedgedeckten Bauernhäusern in Japans Alpen oder dem ultraschnellen Shinkansen und der Rikscha als traditionelles Fortbewegungsmittel könnte wohl größer nicht sein. Orte der absoluten Ruhe und Meditation treffen auf eine Hightech-Welt, die seines Gleichen sucht. Wie harmoniert eine Gesellschaft solcher Extreme? Wie stark ist die Zäsur zwischen Jung und Alt?
Japan, wir kommen…
Unsere Camperroute haben wir bewusst lang gelegt. Hierfür nehmen wir auch den (nicht unerheblichen) „One-way“-Mietaufschlag in Kauf, da unser Camper nach gut 3 Wochen durch den Vermieter mit einer 2-Tages-Fähre von Fukuoka nach Tokio zurückgeführt werden muss. Wir wollen einfach Zeit haben. Zeit, um möglichst viele Facetten dieses kunterbunten Landes zu sehen.
Wir sind gespannt auf ein Land der Extreme und Kontraste und freuen uns riesig, Einblicke in alte, japanische Geschichte und Traditionen zu bekommen.
Der Tourplan
Geplant sind zunächst 4 Tage Tokio. Danach übernehmen wir unser mobiles Zuhause auf Rädern in Narita und fahren zum Vulkan Fuji-san. Anschließend führt uns unsere Route zuerst gen Norden Richtung Nagano und Takayama in die japanischen Alpen. Von dort aus geht es ans japanische Meer und zurück in den Ballungsraum Kyoto, Osaka, Nara und weiter nach Kobe. Über Himeji fahren wir weiter nach Hiroshima. Danach verlassen wir die Hauptinsel Honshu und überqueren die Meerenge Shimonoseki Richtung Japans Insel Kyushu. Auf dem Programm stehen dort der Nationalpark um den aktiven Vulkan Aso-san sowie Kumamoto und die Küstenstraße bis zur Südspitze Nagasakis am Ostchinesischen Meer entlang. Unser Endziel ist letztlich Fukuoka, wo wir unseren Camper abgeben und Japan über den dortigen internationalen Airport Richtung Nepal verlassen werden.
Unser „Mobile-Home“
Gemietet haben wir unseren Camper bei der Firma „Japan Campers“, einer der wenigen Anbieter mit einem auch englischsprachigen Webauftritt. Unser Camper „Bross“ war ausgegeben als „Big Campervan“, ein in „Marke Eigenbau“ umfunktionierter Nissan-Bus in der Größe eines T5 als 8-Sitzer mit Umbaumöglichkeiten für 2 Doppelbetten. Realistisch betrachtet würden wir diesen Camper – abseits aller abend- und morgendlichen Umbau-Anstrengungen – keiner Familie mit mehr als 4 Personen (2 Erwachsene + max. 2 Kinder) empfehlen. Die Umbauarbeiten sind doch recht aufwendig und haben uns einige Nerven gekostet, dazu aber später mehr…
Die Vorbereitungen
Neben der groben Routenplanung und der Camper-Anmietung waren ein paar weitere Dinge im Vorfeld zu erledigen. In Japan darf man beispielsweise nicht mit einem deutschen Führerschein, auch nicht mit einem internationalen Führerschein aus Deutschland fahren. Dies hängt mit den entsprechenden Abkommen zusammen, die beide Länder unterzeichnet haben (Genfer und Wiener Abkommen). Nur Reisende aus Ländern, die das Genfer Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr unterzeichnet haben, dürfen in Japan mit einem internationalen Führerschein fahren. Deutschland (aber auch beispielsweise Frankreich, die Schweiz oder Belgien) stellt seine internationalen Führerscheine nach dem Modell der Konvention von Wien aus und diese sind in Japan nicht akzeptiert. Unsere deutschen Führerscheine mussten also übersetzt werden. Dies konnte man früher wohl über die japanischen Vertretungen in Deutschland erledigen, mittlerweile übernehmen die Botschaft und die Konsulate diese Verwaltungstätigkeit nach unserem Kenntnisstand aber nicht mehr und man muss sich direkt an die zuständige Führerscheinstelle in Japan wenden, entweder mit genug Zeitpuffer im Voraus per Post oder dann eben direkt vor Ort. Glücklicherweise hat unser Campervermieter die Veranlassung der Übersetzungen gegen ein Entgelt für uns übernommen. Zuarbeiten muss man jedoch trotzdem. Die Übersetzungen waren letztlich 2 DIN-A4-Blätter auf Japanisch – nichts Spektakuläres, aber ohne sollte man in Japan nicht angehalten werden.
Zudem wollten wir unbedingt eine dauerhafte Internetverbindung über den gesamten Monat in Japan sicherstellen, da wir eher nicht in den Genuss von Hotel-WiFis kommen werden. Nach einigen Recherchen haben wir uns online ein „Pocket-WiFi“ zur Abholung am Flughafen in Tokio bestellt. „Sushi-WiFi“ mit „unlimited data“ funktioniert super. Der Vorteil zur schlichten SIM-Card? Wir können all unsere Geräte parallel mit dem Mini-Router verbinden und sind so unbegrenzt im Netz. Er passt in jede Hosentasche und hat einen unglaublich guten Empfang. Zwischenzeitlich erhielten wir zwar bereits eine Mail, was wir denn mit dem Pocket-WiFi machen würden (zu viel Upload von Fotos und Videosequenzen), aber hieraufhin haben wir nur freundlich per Mail auf die Vertragsbedingungen hingewiesen und auf unsere „unlimited data“ bestanden. Es funktioniert weiterhin ohne Probleme.
Tauchen wir ein ins japanische Leben….
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